Verbeugen – Hundetrick für Anfänger

Australian Shepherd zeigt Hundetrick Verbeugen

Der Hundetrick “Verbeugen” oder “Diener” (so heißt es bei uns) ist sehr beliebt und noch dazu gut für Anfänger geeignet. Noch dazu ist dies ein sinnvoller Trick, da der Hund lernt, sich und seinen Körper besser zu koordinieren und man diese Übung auch super zum Muskelaufbau nutzen kann. Ich zeige euch hier, wie ich es unseren beiden Hunden beigebracht habe.

Viele Wege führen ans Ziel

Wie bei allem gibt es auch beim Trick “Verbeugen” mehrere Möglichkeiten. Wir haben es mit unserer Hand als Hindernis unter dem Hundebauch aufgebaut, man könnte aber auch ein Leckerli unter den Hundebauch führen oder den Trick beim morgendlichen Strecken “einfangen”.

Hund den Trick “Verbeugen” beibringen

Zu Beginn eines neuen Tricks ist es hilfreich, in einer gewohnten Umgebung mit dem Üben anzufangen, z.B. zuhause im Wohnzimmer. Dort kann sich der Hund besser konzentrieren und wird nicht abgelenkt. Nach und nach sollte man allerdings auch unter Ablenkung trainieren, z.B. auf dem Spaziergang, damit der Hund den Trick auch zuverlässig ausführt.

Schritt 1:

Man setzt sich so auf den Boden, dass man mit der Hand noch gut den hinteren Teil des Hundebauchs erreicht. Je nach Größe und Länge des Hundes kann das gegenüber des Hundes oder seitlich neben dem Hund sein.

Nun führt man den Hund mit einem Leckerchen in der Hand in die “Platz-Position”. Sobald der Hund den vorderen Teil des Körpers zum Boden bewegt, wird belohnt.

Alternativ kann man auch ein Bein unter den Hund legen.

Schritt 2:

Wenn die Bewegung ins Verbeugen mit der Hilfe unter dem Bauch gut klappt, kann diese langsam ausgeschlichen werden. Dazu führt man den Hund weiterhin mit dem Leckerli (oder mit der Hand) in die gewünschte Position und belohnt ihn dafür.

Schritt 3:

Klappt die Übung ohne die Hilfe des Hindernis ebenfalls gut, kann anfangen, das Wortsignal einzuführen. Bei uns heißt der Trick “Diener”. Ich finde es bei der Benennung von Tricks immer hilfreich, wenn das Wort schon so klingt, wie das, was der Hund tut. Der Hund verbeugt sich, es entsteht ein “Bogen” im Hundekörper”, was sich gut in dem Wortkommando wiederfinden lässt: “Verbeeeeeeuuug dich”, “Diiiiiiener” oder “Streeeecken”. So hat man das Beugen des Körpers auch im Wortkommando enthalten (ihr dürft mich an dieser Stelle auch für verrückt erklären).

Damit der Hund das Wortkommando mit dem Trick verknüpft, sage ich erst das Kommando und führe ihn dann in die Position. So lernt der Hund: Wenn das Wortsignal “Diener” kommt, muss ich mich verbeugen.

Am besten führt ihr auch hier schon das Auflösesignal ein, z.B. “okay”. Der Hund soll nämlich später so lange in der Position bleiben, bis man ihn aufgelöst hat.

Schritt 4:

Wenn ihr das ein paar Mal wiederholt habt, könnt ihr die Hilfestellung, also das in die Position führen mit der Hand oder dem Leckerchen, auch ausschleichen, bis der Hund allein auf der Kommando in die gewünschte Position geht. Auch die Dauer kann jetzt erweitert werden. Der Hund bleibt so lange in der Verbeugung, bis man ihn auflöst. Dazu kann man ihn einfach zweimal belohnen, das erste mal, wenn er auf Kommando in die Position geht und das zweite mal, wenn er die Position hält und nicht aufsteht. Wichtig ist, den Hund IN der Position zu belohnen, sodass er nicht aufstehen muss, um die Belohnung zu bekommen. Anschließend wird er aufgelöst.

Schritt 5:

“Wie, noch ein Schritt? Ich dachte, wir sind jetzt fertig?”
Ja, es geht noch weiter. Mir ist es wichtig, dass der Hund den Trick überall und auch auf Distanz ausführen kann, was besonders für Fotos hilfreich ist. Also geht das Training weiter. Diesmal nicht zuhause im Wohnzimmer, sondern unterwegs beim Gassigehen. Hunde lernen kontextbezogen, es kann also sein, dass der Trick zuhause super klappt, draußen versteht der Hund aber gar nicht, was man von ihm will. Das könnte daran liegen, dass er gelernt hat, dass verbeugen nur dann möglich ist, wenn er den Wohnzimmerteppich unter den Pfoten hat.

Wir wollen aber, dass der Trick überall gut abrufbar ist. Wenn man draußen weiterübt, muss man je nach Hund vielleicht nochmal einen Schritt zurückgehen, bis er verstanden hat, dass das Gelernte auch in anderen Situationen abrufbar ist.

Viel Spaß beim Tricksen,
Lando, Alou & Sophia

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